Petition an die Kultusminister* der Länder sowie an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Wir fordern eine Änderung der Ausbildung von Lehrern an öffentlichen Schulen. Seit 150 Jahren fungieren sie vorwiegend als Vermittler von Wissen an die Schüler. Dies ist im digitalen Zeitalter, in dem Wissen durch verschiedene Medien leicht verfügbar ist und erworben werden kann, nicht mehr angebracht. Hingegen sollten Lehrer bei ihren Schülern die Kompetenzen fördern, die das eigene Leben und das Leben anderer Menschen gelingen lassen (Selbststeuerungs- und Sozialkompetenzen). Diese Aufgabe, die ursprünglich der Familie zugedacht war, überfordert  in unserem pluralistischen Gesellschafts- und Wertesystem die meisten Familien.

Deshalb fordern wir, Pädagogik zum Kernfach der Lehrerausbildung zu machen. Dieses Kernfach sollte, über Didaktik und Methodik hinaus,  Psychologie und Soziologie zu Studieninhalten haben, um den in der (bayerischen) Verfassung verankerten Auftrag, auch Herz und Charakter in der Schule zu bilden, erfüllen zu können. Bereits bestehende Ansätze dazu wie das vom Fritz-Schubert-Institut entwickelte Schulfach Glück und neurobiologisch und empirisch fundierte moderne Lernformen wie von Schule im Aufbruch sollen einen hohen Stellenwert in der Lehrerausbildung bekommen.

Den Rahmen für eine Lehrerausbildung vorzugeben, die sich an den oben genannten Studieninhalten orientiert, fordern wir zunächst von den Kultusministern der Länder. Außerdem soll sich  das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im  Nationalen Bildungsrat für die bundesweite Vereinheitlichung der Lehrerausbildung im oben genannten Sinn einsetzen und diese mitfinanzieren. Im Nationalen Bildungsrat sollen auch Schüler, Lehrer an öffentlichen und privaten Schulen, Eltern, Pädagogen und Lernforscher sein.

*Der leichteren Lesbarkeit halber wird im ganzen Text nur die männliche Form der Nomina verwendet. Gemeint sind natürlich alle Menschen, egal welchen Geschlechts.

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