G3 soll hier für ein Konzept des Zusammenlebens stehen, mit dessen Hilfe 3 Generationen - Kinder, Erwachsene, Alte - die ihnen inne wohnenden Lebensprinzipien gleichberechtigt und in Ergänzung leben oder es zumindest versuchen. Unter "Lebensprinzipien" verstehe ich bei
Kindern: Lernen, Neugier, Spiel,
Erwachsenen: Kampf, Durchsetzung, Materialismus,
Alten: Denken, Ausgleich, Spiritualität.
Hast du vom Staat noch einen Traum?
Ich hab’ einen – du glaubst es kaum:
Die Kinder sind Erneuerer,
bis dreißig, und Befeuerer.
Und Männer, Frauen, so bis sechzig,
kämpfen am besten. Sie sind kräftig.
Die Alten schließlich sind die Denker.
Auch sie braucht es als Staatenlenker.
Könnte dieses Konzept in ein Gesellschaftssystem umgesetzt werden, dadurch, dass es sich in allen demokratischen Strukturen, angefangen von der Kindergartenverwaltung über das Bildungswesen bis hinauf zum Parlament wieder findet? Dass diese 3 Lebensprinzipien für das Zusammenleben aller Menschen gleich bedeutend sind, könnte beispielsweise durch die proportional gleiche Vertretung im Parlament dargestellt werden: Das erste Prinzip wird durch Parlamentarier im Alter zwischen 14 und 30 Jahren vertreten, das zweite durch 30-60-jährige, das dritte durch Menschen über 60 Jahre.
Das ist eine Utopie! Oder?
Ich will es mal lieber "Idee" nennen. Utopien lassen sich nicht realisieren. Ideen tendieren eher zu ihrer Realisierung, besonders wenn sie auf Menschen mit ähnlichen Ideen treffen. Bei "Schule im Aufbruch" oder bei "Demokratische Schule" wurde die noch vor wenigen Jahrzehnten als utopisch bezeichnete Idee einer partnerschaftlichen Lehren-Lernen-Beziehung Wirklichkeit. In mehr oder weniger großen Wohnprojekten und Mehrgenerationenhäusern wird die Idee gelebt, dass jedes Lebensalter seine Vorzüge und Schwächen hat, die sich zwar mitunter aneinander reiben, aber doch am besten ergänzen. Warum nicht so in der Politik?